Kork – ein Naturprodukt
Die Korkernte: eine Kunst für sich!
Die erste Schälung der ca. 4 cm starken Rinde erfolgt, wenn der Baum ausgewachsen ist. Ganz vorsichtig schneiden Arbeiter Kerben in die Rinde und lösen sie in größtmöglichen Stücken vom Stamm.
Eine Prozedur, die dem Baum nicht schadet. Im Gegenteil, denn dadurch wächst der Baum erst weiter. Nur verletzten darf man den Stamm dabei nicht, damit die Versorgung der Rinde nicht gefährdet wird. Wie bei uns, würde nämlich auch beim Baum eine Narbe zurückbleiben, wo dann Rinde mehr wachsen. Deshalb sind nur erfahrene Arbeiter am Werk, die genau wissen, was sie tun.
Korkeiche – Quercus suber
Erntezeit der Korkeiche ist von Ende Mai bis August. Sie wird von Hand geschält. Teams, bestehend aus zwei Personen, suchen sich einen erntereifen Baum aus und machen sich an die Arbeit. Zur Korkernte können keine Maschine verwendet werden – es geht nur in Handarbeit.
Die Korkeiche, Quercus suber, ist unverwüstlich, und stellt geringe Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit. Sie erträgt Kälte, Dürre und Hitzetemperaturen bis 40 Grad ohne Schaden. Die dicke Borke schützt die Korkeiche. Sie erholt sich nach Buschbränden und treibt aufs Neue aus.
Im Normalfall erholt sich der Baum nach der Ernte gut, so dass innert neun bis zehn Jahren wieder neu geerntet werden kann. Ein Baum liefert ca. 100 bis 200 Kilogramm Kork.
Ibierischer Luchs
Korkeichenwälder sind nicht nur wichtige Nutzwälder, sie dienen auch dem Klimaschutz und sind komplexe Ökosysteme. Viele Tier- und Pflanzenarten profitieren davon. Unter anderem der iberische Luchs, auch Pardelluchs genannt, hat hier seinen Lebensraum, und streift wieder durch die Korkeichenwälder. Von dieser Art gibt es weltweit nur noch 150 Exemplare.
Korkstoff
Der Korkstoff ist diese besagte hauchdünne Korkplatte, die etwa aus der Mitte der Rinde gewonnen und mit Hilfe eines wasserbasierten Klebers auf ein Trägermaterial aufgebracht wird. Diese Kombination verleiht dem Ganzen Stabilität und die Möglichkeit zur Weiterverarbeitung, ohne dass der Kork bricht. Bevor das feine Stoffmaterial auf unserem Zuschneidetisch und unter der Nähmaschine landet, sind eine Menge Menschen (und Bäume) am Prozess der Korkgewinnung beteiligt.