Corona ist immer noch Präsent
Bereits über ein Jahr hält uns das Virus in Atem. Die Ausweitung war rasant und weltweit. Wer hätte das anfangs Januar 2020 so gedacht, obwohl uns täglich negative Meldungen aus China erreichten. Es gab ja schon öfters Viren, die nicht bis zu uns vorgedrungen sind und eine Pandemie auslösten.
Nach etwas mehr als einem Jahr weiss ich immer noch nicht, ob man überhaupt eine klare Meinung zu Corona haben kann! Es ist ein Hickhack das die Gemüter spaltet wie schon lange nichts mehr. Irgendwie gibt es nur noch schwarz und weiss und keinen Zwischenweg mehr.
Ich hab keine Angst vor dem Virus, nur einfach grossen Respekt. Man weiss einfach zu wenig darüber, und Behandlungsmöglichkeiten gibt es bisher kaum – keine Medikamente, und Impfungen erst seit Kurzem.
Gerade heute hab ich mit Freunden gesprochen, die sich dieses Virus eingefangen haben. Es kam nicht zum Schlimmsten, d.h. Spitalaufenthalt etc. Aber sie sagten mir: nie wieder! Da sei eine Grippe ein Spaziergang dagegen. Das Virus ist sicher für Diejenigen noch schlimmer, die einen geliebten Menschen verloren haben, oder welche an Langzeitfolgen leiden. Obwohl, meiner Meinung nach, das Leben immer ein gewisses Risiko zu erkranken beinhaltet. Es steht jedoch ausser Frage, dass man das Schickschal nicht heraus fordern möchte. Gewisse Regeln sollten eingehalten werden, einfach schon aus Solidarität zu den Mitmenschen. Angst haben mein Mann und ich trotzdem keine!
Ich habe die Situation ernst genommen, wahrscheinlich da ich einen Bezug zu Italien habe. Was sich dort abspielte, war alles andere als erbauend. Die Situation ist in Italien aus dem Ruder gelaufen. Da hatten wir in der Schweiz Glück mit einem gut funktionierenden Gesundheitssystem. Auf Corona war man nicht vorbereitet, und so liefen die Spitäler und die Pflege auch in der Schweiz zeitweise am Anschlag. Die Spitalaufenthalte sind lang und pflegeintensiv.
Den ersten Lockdown im März 2020 haben wir in der Schweiz erlebt, da die Grenzen zu Zypern 3 Tage vor unserem Abflug geschlossen wurden. Da unser Enkel Gioele während dieser Corona-Zeit das Licht der Welt erblickte, beschlossen wir erst Mitte September 2020 auf unsere Insel zu fliegen. Nun sind wir seitdem hier auf Zypern. Hier haben wir einen längeren strikteren Lockdown anfangs dieses Jahres erlebt. Was uns hierzulande sehr überraschte war, wie sich die Menschen vorbildlich an die Vorgaben hielten und noch halten. Sicher ist hier die wirtschaftliche Lage nicht rosig und trotzdem sehen sie immer wieder einen Lichtblick. Wahrscheinlich basiert dies auch auf dem geschichtlichen Hintergrund Zyperns.
Trotzdem haben wir es nicht bereut, diese Entscheidung getroffen zu haben.
Wir haben hier einen schönen Garten, um den ich mich so richtig kümmern und ihn hegen und pflegen konnte. Es entstand ein Gemüse- und Kräutergarten, und Sonnenblumen strahlten zum ersten Mal als Lichtpunkte. Den ganzen Winter durch konnten wir uns draussen aufhalten, und somit viel Vitamin D tanken. Trotz strengen Restriktionen konnten wir mit einigen Freunden im Garten einen Drink genehmigen.
Über Sinn und Unsinn der Vorsichtsmassnahmen kann man sich streiten. Wir haben uns an diese Massnahmen seit Anfang der Pandemie gehalten. Das Maske tragen wurde bei mir zu Gewohnheit, da wir sie hier auch draussen tragen müssen. Händewaschen, desinfizieren etc. macht uns keine Mühe. Und somit haben wir den Winter auch ohne eine Erkältung, Husten und Halsweh überstanden. Unser erster vollständige Winter hier auf der Insel hat uns eine neue Erfahrung beschert, auch mit dem Erleben der Vegetation in dieser regenreicheren Jahreszeit.
Sicher sind wir auch etwas Corona müde und hätten unser altes Leben wieder liebend gerne zurück. Seit 4 Monaten wird hier auf Zypern geimpft. Für uns war es von Anfang an klar, dass wir uns impfen lassen möchten. Langzeitschäden, Atemnot und einen schweren Krankheitsverlauf, das möchten wir definitiv vermeiden, aber auch Andere schützen und helfen die Immunisierung voranzutreiben. Aber ich bin auch der Überzeugung, dass es wichtig ist für die Bevölkerung und vor allem auch für die vom Tourismus abhängige Wirtschaft des Landes, eine möglichst grosse Immunisierung zu erreichen. Unser Umfeld ist ebenfalls das zweite Mal geimpft und irgendwie gehen wir miteinander nun mit Leichtigkeit um, natürlich im Wissen, das das Virus nicht einfach verschwindet, und wir lernen müssen mit ihm zu leben. Wir sind dem Staat Zypern dankbar für die Möglichkeit, welche uns geboten wurde, uns unbürokratisch impfen zu lassen.
Gemäss Stand vom 8. Juli 2021 sind auf Zypern 53,9 % vollständig geimpft. Langsam geht es in die richtige Richtung – die Herdenimmunität zu erlangen.
Super Einstellung. Aber was jetzt gerade wettermässig passiert, lässt Corona fast vergessen. Unglaublich, was passiert ist. Das tut so weh und macht unendlich traurig, was im TV gezeigt wird. Meine Gedanken sind bei den Betroffenen.
Da hast du vollkommen Recht. Für die von den Unwettern Betroffenen dürfte Corona weit in den Hintergrund treten. Beide Ereignisse machen sehr betroffen und prägen uns nachhaltig. Im Moment scheint es, dass irgendwie einfach keine Ruhe einkehrt. Was will Das uns sagen? Irgend einen Fingerzeig geben?