Der Olivenbaum…

ist – neben dem Feigenbaum und dem Weinstock – eine der ältesten Kulturpflanzen, und gilt als Symbol für Frieden und Wohlstand.

Kennt ihr das Gefühl, wenn im Sommerurlaub am Mittelmeer, Olivenöl und frisches Weissbrot auf dem Tisch steht, um entweder das Öl auf das Brot zu träufeln, oder das Brot ins frische Öl zu tunken, und ihr euch dabei denkt, wie wenig es zum glücklich sein braucht?
Da kommen bei mir Kindheitserinnerungen auf.

Olivenbäume (Olea europaea) stehen für Weisheit, Gelassenheit und Frieden und bringen mediterranen Flair.

Im antiken Griechenland galt der Ölbaum als heiliger Baum.

Einer griechischen Sage entsprechend, sollten die Gottheiten Athene und Poseidon den Wettstreit austragen, wer den Einwohnern das bessere und nützlichere Geschenk beschere. Der Sieger sollte auch der Namensgeber für die Stadt sein. Poseidon, der Gott des Meeres, schenkte der trockenen Region einen Brunnen, aus dem aber nur Salzwasser floss. Athene hingegen, die Göttin der Weisheit, stiess ihre Lanze in den Boden, und es wuchs dort ein Olivenbaum. Dieser spendete Nahrung, Öl, Schatten und Holz. Damit gewann sie das Duell, und die Stadt Athen wurde nach ihr benannt. Jener Baum, so der Glaube, war der allererste Olivenbaum der Welt, von dem aus sich dann alle weiteren Olivenbäume vermehrt haben. Und am Ort, an dem sich diese Legende ereignet haben soll, steht auch heute noch ein Olivenbaum.

Weitere geschichtliche Zeugnisse erwähnen den Olivenbaum, allen voran Homers berühmte Schriften. Der griechische Dichter berichtete, dass, bei den von Herakles begründeten Olympischen Spielen, den Siegern ein Kranz aus Olivenzweigen aufgesetzt wurde, als Zeichen ihres Triumphes, und von einer besonderen Olivenöl-Diät zur Vorbereitung auf diese Wettkämpfe.
Kräuteröle wurden zu Homers Zeiten auch zur Köperpflege und zur rituellen Reinwaschung der Toten benutzt.
Die Ilias erzählt, dass Aphrodite, die Liebesgöttin, den toten Hektor (einen der Protagonisten des Trojanischen Krieges) mit Olivenöl einrieb, das mit Rosenblättern aromatisiert war.
Im alten Rom verwendeten die Frauen Olivenöl nicht nur zur allmorgendlichen Haarpflege, sondern kannten auch seinen kulinarischen Wert.

Weil Olivenbäume langsam wachsen, langlebig und genügsam sind, stehen sie auch für Beständigkeit und die Gabe, Dinge gelassen zu nehmen, und gelten des weiteren als Symbol für eine ausgeglichene, mit den Jahren immer stärker werdende Partnerschaft. Deshalb wird er auch gerne zur Hochzeit dem vermählten Paar als Geschenk überreicht.

Der Olivenbaum ist eine der bedeutendsten und symbolträchtigen Pflanzen der Bibel. Vor allem Symbol für den Frieden – wie in der Geschichte der Arche Noah, als die Taube mit einem Ölzweig im Schnabel zurückkehrte und die Erde wieder grünte, was auch neues Leben und Hoffnung verhiess. Eine Darstellung, die heute noch verwendet wird.

Er ist eng mit dem Mittelmeer und seiner Kultur verbunden. Wobei die Öle der verschiedenen Länder ihre eigenen Aromen haben. Dabei ist ausschlaggebend, wie die Bäume kultiviert und wie die Oliven gepresst werden.

Oliven sind auch wichtig für Zypern. Hier stehen ungefähr 2,5 Millionen produktive Bäume auf einer Fläche von ungefähr 8’000 Hektar.

Seit der Antike werden auf Zypern verschiedene Olivenprodukte hergestellt. Neben dem Öl auch schmackhafte Konserven, Patés, Marmeladen etc., und Kosmetika darf natürlich auch nicht fehlen. Von der mediterranen Ernährung ist das feine Olivenöl gar nicht wegzudenken. Im Übrigen spielt auch in unseren Breitengraden dieses Öl eine immer wichtigere Rolle in der täglichen Ernährung.

Es bereitet mir jeweils grosse Freude, miterleben zu können, wie sich unsere beiden Olivenbäume während des Jahres vom Wachsen der Blätter bis zur Reife der Oliven entwickeln, und ich sie dann Mitte November ernten kann.

Den Reifezustand erkennt man an der Farbe der Schale, und man muss den richtigen Zeitpunkt erwischen, um ein ausgewogenes und lange haltbares Erzeugnis mit einem duftenden Aroma zu erhalten.

Durch aufmerksames Beobachten und meine bereits zehnjährige Erfahrung mit dem eigenen Olivenöl dürfen wir immer wieder feinstes, eigenes Öl geniessen.

Dies ist die Ernte eines Jahres, die darauf wartet, zur Pressung in die Mühle gebracht zu werden.

Im Übrigen: sehr empfehlenswert ist ein Ausflug in den 2003 gegründeten Oleatro Olivenpark mit seinem Museum in Anogyra/Limassol.

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