Endlich der grosse Tag

Am 9. Juli konnten meine Tochter Karin und mein Schwiegersohn Davide in Como endlich ihre Hochzeit gebührend feiern. Natürlich war klein Gioele auch mit von der Partie. Die standesamtliche Trauung wurde bereits im Mai 2020 vollzogen, natürlich im sehr kleinen Kreis, wie es zu dieser Zeit von Corona üblich war.

Es wurde eine emotionale Feier, wo auch Tränen fliessen durften, natürlich Tränen der Freude an diesem speziellen Freudentag. Eine Freude war auch das Wiedersehen mit eigenen Verwandten, sowie das Kennenlernen der erweiterten Familie des Bräutigams.

Unterwegs in Como

Ich verbracht 4 Tage in Como, so dass ich an den letzten Vorbereitungen für das Fest teilhaben konnte. So holten wir das Kleid vom Brautgeschäft ab, wo ich beim Aussuchen im Dezember 2021, mit Karins Trauzeugin Sara, dabei war. Es war ein sehr emotionaler Moment, am Vortag das fertige, angepasste Brautkleid in den Händen halten zu können.

                     

Ein weiteres Highlight ist für mich jeweils die Zeit, die ich mit meinem kleinen Enkel Gioele zusammen sein kann, da uns einige Stunden Autofahrt voneinander trennen.

Manchmal stehen Freud und Leid so nah beieinander. Leider konnte mich mein Mann Charly nicht ans Fest begleiten, da er schwer erkrankte und diese Tage im Spital verbringen musste. Nun ist er wieder zuhause und soweit stabil.

An seiner Stelle hat mich Maria, meine beste Freundin, begleitet. Wir haben ebenfalls die Zeit zusammen genossen, da es für mich momentan schwierig ist, viel Zeit ausser Haus zu verbringen. Sie hatte ebenso ihre Freude am kleinen Gioele, einem aufgestellten, fröhlichen und aufmerksamen Jungen. Er begleitete uns am Donnerstag und Freitag an verschiedene Orte in Como.

Nun kanns los gehen

Das Fest startete mit einer sehr eindrücklichen kirchlichen Zeremonie, die vom Brautpaar und Angehörigen mitgestaltet wurde, und mit Freunden, Verwandten und vielen Kindern, wie bei einer italienischen Hochzeit üblich.

Es folgte die Verschiebung zur Hochzeitslokalität – einer rustikalen, historischen, naturbelassenen und weitläufigen Anlage, und für diesen Anlass bestens geeignet.

 

Gleich nach der Ankunft der Brautleute wurde ein Vesper-Buffet eröffnet – mit allerlei italienischen Leckereien.

Alles konnte unter freiem Himmel stattfinden. Anfangs war es noch heiss, aber abends war es angenehm warm. Obwohl in freie Natur, liessen uns die Mücken weitgehend in Ruhe.

Im Hof wurde das Hochzeitsessen angerichtet

In einer Ecke des Hofes wurde eine Sofortkamera aufgebaut. Daneben ein Tisch mit einem Fotobuch, wo man die Bilder einkleben, verzieren und etwas Persönliches dazuschreiben konnte. Bin gespannt, wie es schlussendlich aussieht, nach dem der Trauzeuge Christian mit seiner Partnerin Anna es fertig ausgeschmückt haben.

 

Eine Musikband hat erst auf der Wiese und danach im Hof für musikalische Unterhaltung gesorgt. Der Bräutigam hat sich zu später Stunde auch so richtig ins Zeug gelegt und Francesca, die Trauzeugin, hat uns mit ihrer kräftigen Stimme so richtig von den Stühlen geholt.

 

               

Abschluss des Festes

Wir hatten in der Nähe bereits ein Hotel bezogen. So hat uns ein Shuttlebus von der Lokalität zum Hotel gefahren, wo wir müde und zufrieden in die Federn fielen.

Am nächsten Morgen konnten wir uns beim Frühstück noch im kleinen Kreis etwas unterhalten und die Feier Revue passieren lassen. Danach ging es für jeden von uns Richtung Heimat. Und wir waren glücklich und dankbar, dass das Fest nach 2 Jahren doch noch stattfinden konnte.

EVVIVA gli sposi!!!

 

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Ein normaler Tag

Ich mache mal wieder einmal bei 12 von 12 mit. Eine schöne Blog Tradition, die von Caro von “Draussen nur Kännchen” hochgehalten wird. Durch #Judith Peters wurde ich darauf aufmerksam, ansonsten wäre er sicherlich auch diesen Monat vergessen gegangen.

Heute Morgen hab ich als erstes schon mal die WordPress Sprechstunde mit Stefanie P. auf meinem Laptop hochgefahren.

Mein Morgenspaziergang führte mich am schönen Zürichsee. Einige Schwimmer waren bereits unterwegs und die Enten schauten interessiert zu.

An verschiedenen Orten entdeckt man versteckte Plätze am See, welche zum Hinsetzen einladen. Hier kann in Ruhe ein Buch lesen, meditieren etc. Danach kann noch das kühle Nass genossen werden.

Ein Ausflugsschiff ist bereits bei fabelhaftem sonnigem Wetter unterwegs. Im Hintergrund erblickt man den Üetliberg, unseren Hausberg.

 

Nach einstündigem Morgenspaziergang, schlendere ich gerne noch etwas abseits des Sees zurück nach Hause. Angetan auf diesem Weg haben es mir  jeweils Wiese und alte Bäume. Manchmal bekommen sie sogar eine Umarmung.

Diese imposante Skulptur ist bei Kindern sehr beliebt, vor allem zum Verstecken spielen. Mein Enkel liebt das Versteckspielen hier.

Noch schnell die Strasse überqueren. Wie man sieht hat der Verkehr sichtlich in dieser Stunde zugenommen.

Rechtzeitig zur WordPress Sprechstunde wäre ich Zuhause angekommen. Beim Email-Check habe ich erfahren, dass die Sprechstunde auf Morgen verschoben wurde. Deshalb konnte ich die bestellten Medikamente für meinen Mann von der Apotheke bereits morgens abholen.

         

Den Nachmittag genoss ich grossenteils auf dem Balkon bei einem guten Buch und einer Tasse Tee.

Den Abend haben wir, mein Mann und ich, bei einem feinen Abendessen ausklingen lassen. Unser Essen bestand aus Vitello tonnato und Salaten, gerade richtig bei dieser Wärme.

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Einleitung

Bei schweren Krankheiten des Partners wird die nahestehende, begleitende Person aussen vor gelassen. Es wird wenig oder nichts über das Gefühlschaos dieser wichtigsten Menschen im Leben des Kranken gesprochen. Deshalb möchte ich diesem Thema etwas Raum geben. Es ist ein persönlicher Einblick in unsere schmerzhafte Lebensphase. Hier handelt es sich auch um meine Wahrnehmung, das möchte ich noch betonen.

Ausbruch

Der Ausbruch der Krankheit kam für uns überraschend. Bis zum Abflug nach Zypern war für uns die Welt noch in Ordnung. Während dem Flug zeichneten sich bei Charly gewisse Probleme ab. Die Ursache war die Prostata – wie sich herausstellte mit der Konsequenz, dass verschiedene Untersuchungen angeordnet wurden. Mit einem etwas beunruhigenden Resultat. Vor allem das Blutbild machte uns und den Ärzten Sorgen. Im Anschluss brachte uns ein Flugzeug der Rega in die Schweiz zurück, wo es für meinen Mann auf direktem Weg ins Unispital Zürich ging.

Diagnose

Nach 2 Wochen ging es vom Unispital vorerst wieder nach Hause für eine Erholungszeit, nach all den Strapazen. Am 9. Juni stand dann die Knochenmarkpunktion an, um die Verbraucher der Trombozyten, Leukozyten etc. im Körper zu eruieren. Danach kam der Hammer, es wurden Zellen entdeckt, die nicht dorthin gehörten, mithergehend die niederschmetternde Diagnose “akute myeloische Leukämie.” Die ersten Reaktionen sind Erschrecken und Ungläubigkeit meinerseits, gefolgt von Angst und grosser Verlorenheit.

Mittlerweile ist etwas Ruhe, wenn man das so sagen darf, bei uns eingekehrt. Wir sind wöchentlich mehrmals im Unispital für Blutuntersuchungen, Chemo etc,. Abwechselnd mit stationären Spitalaufenthalten. Im Unispital fühlen wir uns gut aufgehoben. Was für den Verlauf der Krankheit wichtig ist.

Leben im Stand by

Manchmal spielt uns das Leben wirklich einen Streich. Wir gerieten in einen Strudel und einem Wechselbad der Gefühle, Angst, Zweifel, Hoffnungslosigkeit vor dem Ungewissen, was uns erwartet. Auf der anderen Seite wieder Hoffnung, Zuversicht, Glaube, dass alles doch noch gut kommt. Die inneren Kraftquellen werden auf eine harte Probe gestellt.

Wie fühlt es sich an, wenn das Leben mit seinen Wünschen, Möglichkeiten und Plänen über den Haufen geworfen wird? Durch die Situation des Erkrankten wird die eigene Bedürftigkeit abgespalten. Gut tut, wenn jemand ohne grosse Anstrengung von eigener Seite aus einfach da ist, aktiv zuhört, fragt und einem die Gewissheit gibt, nicht alleine zu sein.

Manchmal werden die Partner einfach aussen vor gelassen. Man überhäuft den Kranken mit Mitleid, was er gar nicht möchte. So nebenbei fragt man den Partner: Wie geht es dir mit der Situation? Meint man das auch so? Des Weiteren kommt der Satz: Wenn du etwas brauchst, sag es! Für mich ist es zu generell. Ich würde es umformulieren: Was kann ich für dich tun? Dieser Satz zeugt für mich von Interesse, Wohlwollen. Kann sein, das man während dieser Zeit näher am Wasser gebaut ist und deshalb etwas feinfühliger.

Das würde ich mir wünschen: Eigentlich ist es so einfach und so wichtig – und fällt doch oft so schwer: vorbeischauen, da sein zuhören, zusammen sein. Des Weiteren sich mit unseren Liebsten mit der Thematik auseinanderzusetzen. Oft fällt das den eigenen Kindern schwer, am Liebsten schieben sie die Endlichkeit weit von sich.

Nochmal, da zu sein ist wichtiger als irgendetwas zu sagen oder zu tun.

Lähmende Zeit

Die Vorstellung, alleine das Leben und den Alltag zu meistern. Keiner an der Seite zu haben, wenn ich alleine nicht klar komme. Da kommt manchmal schon Wut und Trauer auf den Partner auf, dass er mich in diesem Schlamassel zurück lässt.

Krebs verbindet man mit einem Todesurteil. Mit der Zeit relativiert sich diese Tatsache ein wenig. Einerseits machen uns die Ärzte Hoffnungen. Begründet auch dadurch, dass die Wissenschaft weiterhin Fortschritte macht. Andererseits kommen immer wieder neue gesundheitliche Probleme dazu, welches das Ganze halt wieder relativiert. Wir befinden uns wirklich in einer Achterbahn der Gefühle, Hoffnungen, Zuversicht.

Manchmal werden seitens der Ärzte so schnell Entscheidungen getroffen, dass man seelisch hinterher hinkt. Sicherlich bekommt man mit der Zeit etwas Routine, denn unsere Reise hat erst begonnen.

 

 

 

 

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Monate Januar – Juni 2022

Schon wieder ist das erste halbe Jahr 2022 vorüber. Manchmal frage ich mich, wie es sein kann, dass die Zeit so schnell vorüber geht. Und es gibt dann wieder Momente, die sich scheinbar endlos ziehen, und man das Gefühl bekommt, in einem Hamsterrad zu drehen. Aber dazu später mehr.

Ich bin dankbar für meine Routine, die ich hier durch das Bloggen entwickelt habe. Meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Die letzten Monate nochmal Revue passieren zu lassen, denn vieles geht im Trubel des Alltags unter. Nicht nur die Schattenseiten, sondern auch die Sonnenseiten, auch wenn es im Moment wenige davon gibt. Zu sehen, wie viel geschehen ist – und es gab eine Menge Bewegung.

Krieg in Europa

Das traurigste Ereignis im Februar 2022 ist der Beginn der militärischen Aggression, was am 24. Februar 2022 mit der Invasion von Russland in die Ukraine endete. Krieg in Europa, eigentlich unvorstellbar, und doch traurige Realität, niemand wollte es wahr haben. Dieser Krieg macht Angst und fassungslos… da er in Europa für nicht möglich gehalten wurde, nach Gesprächen verschiedener europäischen Staatsmänner, die versucht hatten zu vermitteln und zu beschwichtigen. Wie zum Teufel konnte dies geschehen? Wieviel Leid müssen diese Menschen erdulden?

Frühling

Wie in jedem Jahr merkte ich auch jetzt wieder, wie ich den Frühling liebe. Das Erwachen der Natur, die Schönheit, die plötzlich wieder überall zu entdecken ist. Die Sonnenstrahlen, die die Haut erwärmen, all das tut mir so gut. Ich merke auch, wie die Natur etwas in mir weckt – Tatendrang.

Der Frühlingsanfang war zwar erst in der zweiten Hälfte des Monats März, aber gefühlt kam der Frühling schon direkt Anfang Monat zu uns in die schöne Schweiz. Mit meiner Fotokamera war ich oft draussen am schönen Zürichsee anzutreffen. Unter anderem beobachtete ich gerne die mutigen Schwimmer im kalten Zürichsee. Zu denen gehörte regelmässig auch mein Sohn Christian dazu.

Firmung

Unser Highlight war die Firmung unseres Enkels Tiago im März. Die Firmung ist ein Sakrament der katholischen Kirche: Für viele Menschen, die bereits als Kleinkind getauft wurden und im Volksschulalter die Erstkommunion gefeiert haben, ist die Firmung die erste reife, persönliche Entscheidung für ein christliches Leben. Deshalb spricht man beim Sakrament der Firmung auch vom “Erwachsenwerden im Glauben”.

Wir waren dankbar, den Tag mit unserem mittlerweile volljährigen Enkel, nahen Verwandten und Freunden zu verbringen. Endlich ist es wieder möglich, sich mit unseren Lieben zu treffen und sich nahe zu fühlen.

Workshop bei Bernina

Etwa eine Woche vor unserem Abflug nach Zypern habe ich einen Workshop bei Bernina Steckborn besucht. Während diesem zweitägigen Kurs, welcher geleitet und begleitet von Matthias Ackermann wurde, einem Schweizer Designer, entstand ein Shirt aus Spitzen von Hand genäht. Eine richtige Herausforderung für mich, oder wie sagt man heute so schön: eine “Challenge”. Das musste einfach noch sein vor unserer Abreise.

Umbruch

Am 1. April war es soweit, kein Aprilscherz, ging es Richtung Zypern. Da war die Welt noch in Ordnung. Leider während unseres Fluges bekam Charly, mein Mann, gesundheitliche Probleme, die sich auf Zypern noch verschärften, sodass ein Spitalaufenthalt notwendig wurde.  Vorerst war die Prostata die Ursache. Nach zweiwöchigem Aufenthalt im Spital und 10 Tage in unserem Haus auf Zypern, brachte uns ein Flugzeug der Rega in die Schweiz zurück, wo es für meinen Mann direkt ins Unispital ging. Wir waren guter Hoffnung, dass eine Operation das alles regeln würde und wir im September 2022 wieder das Meer und die Sonne auf Zypern geniessen könnten.

Alles kam anders, und nur Wochen später kam dann die niederschmetternde Diagnose “akute myeloische Leukämie”. Was nun folgt kann sich jeder denken!

Manchmal spielt das Leben wirklich verrückt. Wir gerieten in einen Strudel und einem Wechselbad der Gefühle, Angst vor dem Ungewissen, was uns erwartet, Hoffnung, Zuversicht und Glaube, dass alles gut kommt, wechseln sich immer noch ab. Die inneren Kraftquellen werden auf eine harte Probe gestellt.

Mit Geduld, grosser Hoffnung und Zuversicht sehen wir dem zweitem halben Jahr 2022 entgegen.

 

 

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