Monatsrück Blick vom Juli 2022 – Hoch und Tiefs geben sich die Hand

Bereits sind wir wieder in der zweiten Hälfte des Jahres. Die vergangenen Monate dieses Jahres waren für uns sehr herausfordernd und haben unser bisheriges Leben über den Haufen geworfen. Wir wurden auf eine harte Probe gestellt.

Freud und Leid

In diesem Monat Juli konnten sich Leid und Freude die Hand reichen. Nebst der Krebserkrankung meines Mannes konnten wir endlich nach über 2 Jahren Verspätung am 9. Juli die Hochzeit meiner Tochter in Como feiern. Wenn auch leider ohne Beisein meines Mannes. Für mich war es nur möglich, an der Hochzeit teilzunehmen, weil mein Mann stationär im USZ aufgenommen wurde, um einen Port anzulegen und anschliessend die zweite Chemotherapie zu erhalten. Daraus wurde schliesslich ein zweiwöchiger Spitalaufenthalt im Unispital Zürich.

Ich konnte 4 Tage in Como verbringen und somit auch meinen Enkel Gioele etwas geniessen. Es war eine sehr emotionsreiche Hochzeit bei schönstem Wetter unter freiem Himmel in einem Weiler abseits von Como. Es war schön, entfernte Verwandte und alte Schulfreunde von Karin zu sehen. Wenn ich zurück denke, hab ich diese teilweise als Kinder gesehen, nun sind sie erwachsen geworden und stehen mit beiden Beinen auf dem Boden. Diese Tage haben mir gut getan, und so konnte ich neue Energie tanken. Nichtdestotrotz war ich in Gedanken immer bei meinem Mann.

 

 

Am 11. Juli konnte ich wieder Charly vom Spital abholen. Ihm ging es soweit gut, und wir waren guter Dinge. Ihm ging es relativ gut, sodass ich ein paar Nähobjekte realisieren konnte. Nähen ist für mich wie Meditation, und man kann die Seele so richtig baumeln lassen.

Stricken – Neuland für mich

Einen Vormittag konnte ich sogar mit meiner Freundin Marlies verbringen.  Da wir beide Grossmütter kleiner Jungs sind, haben wir uns entschlossen, Winterpullover für die Jungs zu stricken. Da ich im Stricken nicht so bewandert bin, leitet mich Marlies wunderbar an. Während unseres zweiwöchentlichen Unispitalbesuchs verkürzt mir das Stricken die langen Wartezeiten, da sich diese je nachdem bis zu 6 Stunden hinziehen können. Als Belohnung halte ich am Schluss einen schönen kuschligen Pullover für den Kleinen in den Händen.

Nicht schon wieder

Diese Zuversicht war nicht von langer Dauer. Am 21. Juli, nach einem wiederholten Besuch im Unispital inkl. Blutinfusionen, ging es plötzlich bergab. Die Energien waren wie weg geblasen und mein Mann wurde zusehends schwächer. An diesem Wochenende waren meine Tochter Karin mit Davide, meinem Schwiegersohn und klein Gioele bei uns zu Besuch. Sie waren sichtlich erschrocken über Charlys Zustand. Mein Mann hatte sich so sehr über deren Besuch gefreut. Ich war so erstaunt wie der bald zweijährige Gioele damit umging, er war leiser und ruhiger und sein Blick schwand immer wieder zu seinem Nonno.

Am Montag wurde Charly wieder im Unispital stationär aufgenommen, da die Blutwerte sich merklich verschlechtert hatten. Es folgte ein sechstägiger Spitalaufenthalt, wo er wieder auf die richtige Spur gebracht wurde. Wir werden nun Zuhause von der Spitex tatkräftig unterstützt, da er noch intravenös Antibiotika benötigt.

 

Wie sagt man so schön, jeder neue Tag ist ein Geschenk.

 

 

 

 

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